Schulversammlung



Die Schulversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium an der Schule. Sie trifft Entscheidungen über die Regeln des täglichen Zusammenlebens, über die Finanzen bis hin zur Einstellung von Mitarbeitern. Bei einigen wenigen Entscheidungen ist zusätzlich das Einverständnis des Trägervereins erforderlich.

Seit den letzten Herbstferien findet die Schulversammlung an zwei Terminen statt: Dienstag um 11 Uhr und Donnerstag um 13 Uhr. An beiden Tagen dauert sie maximal eine Stunde. Dieser Vorschlag wurde zunächst für 4 Wochen ausprobiert und dann von der Mehrheit für gut befunden. Seitdem hat sich die Teilnehmerzahl erhöht und die Leitung der Schulversammlung wird häufiger durch Schüler wahrgenommen.

Bis vor kurzem wurde die Leitung der Schulversammlung allerdings noch nicht gewählt. Das hatte Vor- und Nachteile. Vorteil war, dass sich Unerfahrene in der Leitungsposition ausprobieren konnten, ohne sich gleich einer Wahl stellen zu müssen. Nachteil: die Leitung kam meist ad hoc zustande und war nicht legitimiert. Dies führte zu mangelnder Kontinuität und schwankender Qualität. Nicht immer waren die Teilnehmer mit der Leitung der Schulversammlung zufrieden.

Häufig sind es allerdings die Teilnehmer selbst, die durch mangelnde Disziplin die Schulversammlung stören. Für die Leitung der Schulversammlung stellt es eine Herausforderung dar, diese Disziplin einzufordern und notfalls durchzusetzen. Inzwischen wird es ihr wenigstens in einem Punkt einfacher gemacht: Nach einer zweimaligen Verwarnung darf sie selber über einen Ausschluss einzelner Teilnehmer aus der Schulversammlung entscheiden (früher ging dies nur auf Antrag und mit anschließender Abstimmung). Allerdings bürdet diese zusätzliche Machtbefugnis der Leitung auch eine höhere Verantwortung auf. Es bedarf Augenmaß und Mut, im richtigen Moment die richtige Entscheidung zu treffen.

Inzwischen fand die erste Wahl zur Leitung der Schulversammlung statt. Vier Teams haben kandidiert, zwei davon wurden gewählt und teilen sich die Leitung an den beiden wöchentlichen Terminen. Die Qualität der zukünftigen Versammlungen hängt zwar nicht ausschließlich, aber doch zu einem erheblichen Grade von ihrer Arbeit ab.

Kürzlich sind weitere Vorschläge umgesetzt worden, um die Schulversammlung zu verbessern. So sollen Antragsteller sich in Zukunft in der Nähe des Versammlungsraumes aufhalten, wenn ihr Antrag auf der Tagesordnung steht. Damit soll vermieden werden, dass unnötig lange Wartezeiten entstehen, bis der betreffende Antragsteller erscheint. Außerdem darf die Schulversammlung nur noch zu Beginn eines neuen Tagesordnungspunktes betreten werden, um einen ungestörten Ablauf zu gewährleisten.

Schließlich sind sogenannte Geschäftsordnungsanträge definiert worden, die bevorzugt behandelt werden. Mit diesen Anträgen können die Teilnehmer steuernd auf den Verlauf der Schulversammlung Einfluss nehmen, also beispielsweise eine sofortige Abstimmung einfordern, einen Antrag vertagen oder ihn an ein Komitee delegieren.

Auch hier ist Augenmaß gefragt, denn eine zu starke Verregelung der Schulversammlung könnte abschreckend wirken. Allerdings dürften einige Schüler mit komplexen Regelwerken keinerlei Probleme haben: Bei dem Kartenspiel Yu-Gi-Oh sind die Spielregeln ungleich komplizierter! (Henning G.)