Größer werden die Menschen nicht

Größer werden die Menschen nicht;
Doch unter den Menschen
Größer und größer wächst
Die Welt des Gedankens.
Strengeres fordert jeglicher Tag
Von den Lebenden.
Und so sehen es alle,
Die zu sehen verstehn,
Aus dem seligen Glauben des Kreuzes
Bricht ein andrer hervor,
Selbstloser und größer.
Dessen Gebot wird sein:
Edel lebe und schön,
Ohne Hoffnung künftigen Seins
Und ohne Vergeltung,
Nur um der Schönheit des lebens willen.
(Theodor Storm)

Als wir uns vor kurzem mit diesem Gedicht beschäftigten, kam die Frage auf, was der Dichter wohl mit "Edel lebe und schön" gemeint habe. So enstand diese Umfrage...

Ilona (52 Jahre alt): - nicht auf Kosten anderer Menschen leben
- keine Existenzangst haben
- sich eine angenehme Umgebung schaffen können
- gute Freunde haben
- mit der Familie in Frieden sein
- Arbeit haben und sie lieben
- Natur erleben

Luise (7 Jahre): ein eigenes Zimmer zu haben

Mike (58 Jahre): Mein Leben empfinde ich immer dann als "edel und schön", wenn ich etwas in angenehmer Gesellschaft mache oder erlebe, wenn ich etwas lerne, und wenn ich selbst entscheiden kann, ob ich die Sache weitermache oder damit aufhöre.

Nico (8 Jahre): Keine Ahnung.

Tom (27 Jahre): Wenn man sich immer Fragen stellt... über sein Leben und sich selbst, und seine Umgebung. Und sich bemüht das besser zu verstehen - und dadurch auch die anderen zu verstehen. Wenn man lernt sich selbst zu akzeptieren wie man ist - und auch die anderen.

Ronja (14 Jahre): Zufrieden leben und keine Sorgen haben.

Friedrich (8 Jahre): Schrott.

Meta (56 Jahre): Wenn ich das machen kann, was ich gut finde und mich andere so akzeptieren.